CD / At The End Of The Day

Till Brönner (Universal)

Some Guys have all the luck. Genau das könnte der Leitspruch über Leben und Karriere des Trompeters Till Brönner sein.

Tatsächlich scheint Till Brönner das Glück gepachtet zu haben. Aber: Glück hat er eigentlich nur vor seiner Geburt gehabt: der Genpool seiner Eltern hat ihm das gute Aussehen vermacht. Der Rest war dann aber harte Arbeit, Talent und ein wacher Verstand, der es ihm erlaubte, im deutschen Jazz eine Sonderrolle jenseits des radikal gesuchten kommerziellen Misserfolgs einzunehmen und gleichzeitig Qualitätsmusik abzuliefern.

Mittlerweile sitzt er als Jury-Mitglied in Talentshows, schreibt Bücher und ist als Produzent und Trompeter international gefragt, sowohl bei Thomas Quasthoff als auch bei Sergio Mendes. Wer das weiß, den wird das aktuelle Album auf dem er einmal mit einer Chet Baker nicht unähnlichen Stimme singt, begeistern. Die hochkarätig besetzte Band schmust den Jazz, so dass er dahin schmilzt. Mit Songs wie dem Beatles-Klassiker „And I Love her“ wird der Grundton für die aurale Eleganz gesetzt, die mit weitern zwölf Titeln von u.a. David Bowie und Bach fortgesetzt wird. Diesem Könnertum folgt das Glück gerne.
(jus)

At The End Of The Day
Till Brönner
Universal

Live Jazz Fest Wien: Till Brönner | Madeleine Peyroux 4. Juli 2011, Wiener Staatsoper