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Hot Stuff

CD / From Jazz To Funk

Pee Wee Ellis (Art of Groove/ Lotus)

Der Mann, der eine Zeitlang für die scharfen Bläsersätze hinter James Brown zuständig war, kann mehr als nur die drei für James Brown benötigten Huptöne ins Horn blasen.

Wer zudem genau hinhört, soviel Kritik muss ein, hört auch, dass Brown auch ohne Pee Wee Ellis zündende Grooves initiierte, Ellis und seine Kumpels wie Fred Wesley und Maceo Parker hingegen die Funk-Zündung ohne den Meister fehlte. Bei Ellis war das nicht weiter verwundernswert, war er doch in seinem Herzen sowieso eher ein Sonny Rollins-Schüler als ein in Trance blasender Dreiton-Huper. Schöne lange melodische Linien, das sind eher sein Ding, und wenn es dazu noch rhythmisch swingt und groovt, umso besser.

Unter diesen Prämissen hat Ellis gleich eine Doppel-CD eingespielt. Der Name ist Programm, aber das bedeutet eigentlich nicht viel mehr, als dass Ellis auf der ersten CD nicht viel anders spielt als auf der zweiten, auf der ersten sich allerdings der Macht des Gitaristen Tony Remy und des Keyboarders Dan Moore versichert, auf der zweiten hingegen neben der obligatorischen Rhythmusgruppe nur einen Pianisten beschäftigt. Das Cannonball Adderley – Stück „Sticks“, einmal über zehn Minuten, dann nur vier Minuten lang, lädt zum direkten Vergleich an. Die Doppel-CD lässt glücklicherweise keine schwierigen Entscheidungskämpfe zwischen dem Funk- und dem Jazz-Ellis zu:. Wer sie kauft, muss allemal mit einem kräftig blasenden Tenorsaxofonisten und einer Musik rechnen, die allemal den Ton auf den richtigen Punkt bringt.
(jus)

Pee Wee Ellis – From Jazz To Funk
From Jazz To Funk
Pee Wee Ellis

Art of Groove/ Lotus

Live Jazz Fest Wien: Pee Wee Ellis & Fritz Pauer Trio 5.–8. Juli 2011, Jazzland